Mit Kuscheltieren und Koffern verabschiedeten sich die Mädchen der Klasse 7c am 25.09.2023 von ihren Eltern, um fernab in der Oberpfalz das Burgleben zu erkunden. Erste Freudentränen gab es bereits bei der Einteilung der Zimmer, da doch jede der Mädchen die gewünschten Zimmerkameradinnen bekommen hatte.
Nach einer entspannten Busfahrt und gestärkt durch das Mittagessen, wurden erstmal die Zimmer ordentlich bezogen und geschmückt, bevor es an eine durch Frau Peters geleitete Erkundungstour der Burg ging, die mit spannenden Fakten gefüllt war. Anschließend backten die Mädchen ihre eigenen Brötchen im mittelalterlichen Backofen draußen auf dem Gelände der Jugendherberge.
Am Dienstag startete der Tag mit verschiedenen erlebnispädagogischen und kooperativen Spielen sowohl drinnen in der Kemmenade, als auch draußen auf der Wiese, bei der sich die Klasse näher kennen lernen konnte. Auch die Lehrkräfte wurden, ob „blind“ oder sehend, gerne in die Spiele miteinbezogen. Am Nachmittag erkundeten die Mädchen in Kleingruppen den Ort, wobei sich der Dorfladen als der beliebteste Hotspot entpuppte. Im einzigen Laden des Ortes gab es allerlei Kleinigkeiten, die laut den Schülerinnen viel günstiger waren als in München. Auch die Dame des Dorfladens war sehr erfreut über die Besuche der höflichen Mädchen und lobte sie nochmal am Abreisetag.
Nach der Stärkung durch das Frühstück am Mittwoch ging es mit einem Bollerwagen voll Brotzeit zum nahegelegenen Badesee, um sich am Floßbau zu versuchen. Dazu mussten die Mädchen zuerst ihre Ausrüstung aus dem „säurebehafteten Wiesengrund“ mittels eines gespannten Seils bergen. Nach dieser hochsportlichen Leistung ging es ans Floß bauen, das viel Kraft erforderte. Bretter wurden mit Seilen aneinander befestigt und auf große Schwimmreifen gehievt. Auf die skeptischen Blicke der Mädchen erklärten die Mitglieder des Temperamt-Teams, dass der Auftrieb des Wassers dafür sorgen wird, dass die Konstruktion auch trägt – und so war es auch 😊.
Die Gruppen mussten auf dem See verschiedene Bojen abfahren, um an verschiedene Hinweise zu gelangen. Ausgerüstet mit der geborgenen Schatzkarte, machten sich die Mädchen auf die Suche nach der Schatztruhe, dies sie alsbald fanden. Der süße Schatz wurde freudestrahlend aufgenommen.
Zurück in der Jugendherberge wurde die Freizeit gerne angenommen und im Garten, an den Tischtennisplatten oder in Ruhe in den Zimmern verbracht. Manch eine kleine Gruppe machte sich auch kurz auf, um im Dorfladen nach einer kleinen Stärkung oder einem Geschenk für zu Hause zu suchen.
Musika Antika hieß das Programm des Donnerstagvormittags. Dort lernten die Mädchen, welche Musikinstrumente es zu den Zeiten der Ritter gab und wie eine Feier im Rittersaal damals von statten ging. Zuerst wurde der Einzug mit passender Musik geübt, sowie der Spinnerinnentanz und einige weitere Tänze, die man für einen gelungenen Abend im Rittersaal benötigte. Bestückt mit diesem gesellschaftlichen Input und der Möglichkeit sich ein authentisches Kleid für die Abendveranstaltung auszusuchen wurde die Garderobe der Jugendherberge nach den schönsten Gewändern durchsucht. Anschließend schmückten die Mädchen den Rittersaal und brachten sowohl Speis als Trank, damit jeder, königlich oder nicht, sich mit allerlei leckeren Gerichten den Wamst vollschlagen konnte. Natürlich authentisch ohne jegliches Besteck – nur Finger und Holzteller waren von Nöten. Die erlernten Tänze des Morgens konnten dann nach dem Essen mit passender Musik getanzt werden. Im Anschluss daran gab es in der Kemmenade die Möglichkeit sich mit neuzeitlicher Musik und Tanz zu beschäftigen oder im Zimmer oder draußen der lauen Nacht zu lauschen, bevor es am nächsten Morgen wieder zurück in die Heimat ging.
Vielen Dank an den Förderverein, der diese Fahrt mit Gruppen- und zwei Einzelförderungen möglich gemacht hat.
Heide Zink